Wohaa! Jetzt gibt es endlich Guitar-Hero mit echten Gitarren und sogar für Bass! Kann jetzt jeder spielerisch Gitarre oder Bass spielen lernen, oder ist das doch nur etwas für Fortgeschrittene? Da ich schon seit ein paar Jahren selbst Gitarre spiele und auch ein paar Freunde habe die noch nicht so wirklich mit den 6 Saiten vertraut sind kann ich ziemlich gut beide Seiten beleuchten.
Guitar-Hero mit seinen Ablegern spielt wohl mittlerweile niemand mehr, da man dort eigentlich außer ein wenig Rhythmik relativ wenig über die richtigen Gitarren gelernt hat. Das soll sich nun mit Ubisofts Rocksmith ändern.
Das Spielprinzip:
Gespielt wird wie bei Guitar-Hero nach auf den Spieler zufliegenden Noten. Das funktioniert eigentlich gar nicht schlecht wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, dass die Seiten “falsch” herum dargestellt werden, zumindest für Menschen wie mich, die nach Tabs spielen. Nach den ersten paar Liedern habe ich aber festgestellt, dass es zum Glück in den Optionen eine Einstellung gibt, der man sich das ganze Griffbrett drehen lassen kann. Wundervoll!
Der Spieleinstieg:
Nach der Auswahl welches Saiteninstrument man denn spielen möchte und einer kleinen Einleitung geht es auch schon los. Zuerst testet sich das Spiel an die Fähigkeiten des Spielers heran und serviert ihm anfangs nur wenig Noten. Wenn man die jedoch sauber trifft wird es nach und nach immer mehr und man wird so schnell vom Spiel gefordert. Nachdem man ein paar Lieder gespielt hat und vom System nicht mehr als Anfänger eingestuft wird, werden auch neue Lieder schnell anspruchsvoll und so kommt es natürlich vor, dass man einen großen Teil vom neuen Song gut spielen kann, jedoch fehlt einem noch eine Sequenz die den Song noch perfekt machen würde. Tja, ärgerlich, denn wer will schon immer den ganzen Titel spielen wenn einem nur noch dieser eine kleine Teil fehlt? Das haben sich wohl auch die Spieleentwickler gedacht und dem Spieler ermöglicht einzelne Teile des Stücks zu spielen oder sollte einem einmal die Technik fehlen, z.B. Pull-off und Hammer-on, die in diesem Lied vorausgesetzt wird, so kann man dies einfach auswählen und üben. Nettes Feature: Kommt eine bislang noch nicht vorgekommene Technik im Karriere-Modus dran, wird sie mit Hilfe eines Videos erklärt und kann natürlich auch noch einmal angeschaut und geprobt werden.
Für Anfänger?
Natürlich ist wohl eines der Hauptgesichtspunkte die Einsteigerfreundlichkeit, denn viele spielen mit diesem Spiel zum ersten mal Gitarre und man kann sich ja auch ein Gitarren-Bundle kaufen, deshalb muss das hier schon auch noch erwähnt werden.
Anfänger sollten zumindest Grundlagenwissen mitbringen, wie z.B. “Wie greife ich was?”, “Wie verschiebe ich meine Hand?”, “Welcher Finger wo hin?” oder “Wie dämpfe ich meine Seiten richtig?”. Ohne das ist man schnell aufgeschmissen wie ich schon live miterleben durfte.
Wer viel Zeit hat und diese auch opfern möchte kann hier tatsächlich einiges Lernen, wie z.B. Fingerfertigkeit, Rhythmik und eben ein paar Lieder spielen. Jedoch läuft es nicht anders wie wenn man sich zu einem Lehrer hinsetzt, üben muss man auf jeden Fall und das kann einem das Spiel leider nicht abnehmen… Außerdem kann man dem Spiel schlecht fragen stellen oder damit improvisieren lernen.
Generell würde ich sagen, dass dieses Spiel ideal für Menschen ist die schon einmal gespielt haben bzw. noch spielen und ein paar Lieder spielen möchten.
Minigames
Zum Zeitvertreib gibt es auch noch ein paar kleine Spiele, wie z.B. Entenschießen. Hier sieht man Enten flüchten und muss dann den Bund greifen und eine Note spielen auf dem die Ente flüchtet. Hier kann man z.B. das Verschieben lernen, denn man muss ja auch darauf achten wo die nächste Ente kommt und natürlich versuchen möglichst wenig umgreifen zu müssen um Zeit zu sparen. Die Spiele sind nett gemeint, wie ich finde aber nicht so interessant und nett wie das Spielen von einem Song. Ist aber Ansichtssache und vor allem gegeneinander macht es echt viel Spaß.
Songs kaufen
Eine absolute Frechheit finde ich jedoch die Preise für einen weiteren Song. 3€ für ein Lied ist wirklich übertrieben! Klar, Lizenzgebühren müssen bezahlt werden und auch die Programmierer wollen Geld für ihre Arbeit, aber so viel ist wirklich übertrieben. Eigentlich sollte man aus Protest sich einfach keinen Titel kaufen.
Fazit:
Wer Gitarre spielen lernen möchte kann sich einiges selbst anlernen, jedoch sollte man sich auf jeden Fall entweder selbst oder von einem guten Lehrer das ganze darum herum auch beibringen lassen. Spaß macht es und vielleicht spielt so mancher der normalerweise zu wenig übt nun auch wieder öfters einmal.
Da fällt mir gerade ein, dass ich heute auch noch nicht geübt habe. 😉
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